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Abgasbetrügerei durch elektronische Tricks

Abgasbetrügerei durch elektronische Tricks

Wird bei einem modernen Lkw mit SCR-Technologie gemäß den Euro-Normen IV, V oder VI kein AdBlue® nachgefüllt, schaltet das Fahrzeug in den Not-Modus. Diese technische Sperre zu überwinden, ist mit dem sogenannten AdBlue®-Killer möglich, einem in Osteuropa hergestellten Gerät, das dem Lkw vorgaukelt, mit AdBlue® zu fahren. Im ZDF wurde jetzt ausführlich darüber berichtet. Erschreckend die Erkenntnis, wie viele ausländische Fahrzeuge mit dieser Manipulation auf deutschen Straßen unterwegs sind.
AdBlue® wird dosiert dem Abgasstrahl beigemischt und verwandelt sich zunächst ins Ammoniak und Kohlendioxid. Die Stickoxide im Abgas reagieren mit dem Ammoniak und werden in ungefährlichen Stickstoff und Wasser umgewandelt. So können die Stickoxid-Emissionen um bis zu 90 Prozent reduziert werden. Inzwischen wurde die Technik auch in zahlreiche neue Diesel-Pkw verbaut. Die durch die SCR-Technologie zu erreichende bessere Euro-Norm sorgt für geringere Steuersätze und Mautgebühren. Und darum ist der Einsatz der Manipulations-Technik im Grunde nichts anderes als Steuer- und Mautgebühr-Hinterziehung, die auch als solche geahndet wird. Das ZDF geht allein bei der Maut von Mindereinnahmen in Höhe von 110 Millionen Euro aus. Bislang war die Kontrolle allerdings eher lax. Das könnte sich durch neue Mess-Sensor-Technik und verstärkte Überprüfungen nach dem Bericht ändern.
Und was kostet den Fahrer beziehungsweise den Spediteur der korrekte Einsatz von AdBlue®? Bei Pkw wird ein Verbrauch von einem Liter auf 1.000 Kilometer gerechnet, bei Lkw liegt der Wert bei 7 bis 10 Litern auf 1.000 Kilometer. Lkw können problemlos an modernen Tankstellen den Betriebsstoff aus den Zapfsäulen in den separaten Tank füllen. Da liegt der Preis bei 50 bis 60 Cent. Viele Speditionen haben aber eigene Hofversorgung und kaufen AdBlue® in großen Mengen noch deutlich günstiger ein.
Nach Informationen des ZDF sind zwar erschreckend viele Lkw auf deutschen Straßen ohne AdBlue® unterwegs, bei den Recherchen konnten aber keine deutschen Spediteure mit solch manipulierten Fahrzeugen ermittelt werden. Offensichtlich ist ihnen das Risiko zu groß, schließlich müssen vom Chef über den Disponenten und den Mechaniker bis hin zum Fahrer alle Mitarbeiter in den Schwindel eingeweiht sein und am Ende droht ein Verfahren wegen Steuerhinterziehung, das eine teure Nachberechnung über mehrere Jahre nach sich zieht und mit empfindlichen Strafen geahndet wird.
Zu sehen ist der Beitrag in der ZDF-Mediathek unter http://www.heute.de/zdfzoom-und-frontal21-haben-die-adblue-tricks-osteuropaeischer-spediteure-entlarvt-46344018.html.